Korsika Teil 1 – erstmal über die Alpen
Dieses Jahr beschlossen wir, mal wieder die Insel der Schönheit, wie Korsika auch genannt wird, zu besuchen.
Doch der Weg dorthin ist weit, irgendwie sind Richtung Mittelmeer immer Berge im Weg. Wir fuhren also mit dem Zug bis Garmisch-Partenkirchen, um von dort aus erstmal über die Alpen zu kommen. Wir sattelten unsere Räder und los ging´s als Einfahretappe zunächst über den Fernpass bis Imst. In Imst hatten wir eine stürmische, sehr regnerische Nacht, doch unser Zelt blieb zum Glück trocken. Im Gegensatz zu unseren Kehlen – auf dem Campingplatz in Imst gibt´s neben diversen Aufenthaltsräumen auch eine sehr nette kleine Bar. Und sind wir mal ehrlich – bei so einem Sauwetter ist man zudem sehr froh, wenn man die Zeit im Zelt etwas verkürzen kann, noch dazu mit kühlem, frisch gezapftem Bier.
Am nächsten Tag machten wir uns auf ins Ötztal Richtung Timmelsjoch. Wir fuhren bis Sölden. Eine Übernachtung auf dem Campingplatz dort hatten wir schon eingeplant, doch wetterbedingt wurden zwei draus. Der Himmel überm Timmelsjoch verhieß nichts Gutes, so daß wir gezwungenermaßen unseren Ruhetag gleich zu Beginn unserer Reise hatten. Am nächsten Tag klarte sich allerdings der Himmel wieder auf und wir konnten unsere Reise über die landschaftlich wunderschöneTimmelsjoch-Hochalpenstrasse fortsetzen. Auf der Passhöhe angekommen entlohnte uns eine herrliche Fernsicht für die hinter uns liegenden Strapazen. Etwas später am Abend in Sankt Martin im Passeier entlohnten wir uns selbst bei höllisch gutem Martinsbräu und einer sehr angenehmen Nacht in der Pension von Agnes, bevor es am nächsten Tag dann nur bergab nach Bozen ging. Zum Campingplatz in Bozen möchte ich an dieser Stelle gerne noch ein paar Worte sagen. Der Camping Moosbauer ist tatsächlich ein schöner Platz mit sehr nettem Personal. Es gibt einen kleinen, gut sortierten Shop, ein kleines, feines Restaurant und sogar einen Salzwasserpool. Das Konzept des “Lerncamping” ist witzig und ansprechend. Laut eigener website steht Nachhaltigkeit an 1. Stelle. Das ist zwar vorbildlich, doch warum beschleicht uns nach mehreren Jahren des wiederholten Besuchs immer mehr das unangenehme Gefühl, die sogenannte Zeltwiese würde immer kleiner werden… ? Daß der Untergrund “bockelhart” ist macht uns ja nix aus. Auch sind sog. “Zelter”, also Menschen, die nur mit Zelt (zu Fuß oder mit dem Fahrrad), unterwegs sind, durchaus Enge gewohnt und kommen eigentlich gut damit klar, daß regelmäßig die Nachbarn über die Abspannungen stolpern. Doch wenn man das Gefühl bekommt, daß Urlauber, die wirklich versuchen, nachhaltig zu reisen, immer weniger Platz zur Verfügung haben, dann kommt man sich irgendwann nur noch geduldet vor und die Zeltwiese erscheint einem immer mehr als hätte sie eine reine Alibifunktion inne. Das, allerdings, finde ich sehr schade. Ich fände es sehr schön, wenn der uns verbleibende Platz nicht noch mehr zugunsten von Stell- oder Parkplätzen beschnitten werden würde – wir würden nämlich auch in Zukunft gerne wieder kommen und unser kleines Zelt auf dem Camping Moosbauer aufschlagen können.